Bei seinem Aufenthalt in Namibia

"Die Atmung setzte fast komplett aus": Tierfilmer Andreas Kieling spricht über Biss von Schwarzer Mamba

05.04.2023 von SWYRL

Andreas Kieling ist seit 30 Jahren als Tierfilmer unterwegs und selbst den größten Tieren ganz nahe - doch einem Tier kam er in Namibia zu nahe. Im Interview mit der Agentur teleschau verriet er nun, wie lebensbedrohlich der Biss einer Schwarzen Mamba für ihn war.

Seit über drei Jahrzehnten geht Andreas Kieling seiner beruflichen Leidenschaft nach und fängt als Tierfilmer spektakuläre Aufnahmen von wildlebenden Tieren ein, womit er das Fernsehpublikum begeistert. Anlässlich des Jubiläums blickt er an Ostern in der Jubiläumstrilogie "Kielings wilde Welt" auf seine spannendsten Momente als Tierfilmer zurück. Doch seine Arbeit bringt auch Gefahren mit sich - zuletzt ging es für ihn sogar um Leben und Tod.

Im Interview mit der Agentur teleschau schilderte der 63-Jährige nun, wie schlimm es um ihn stand, nachdem er von einer Schwarzen Mamba gebissen worden war, eine der giftigsten Schlangen Afrikas. "Ich komme gerade aus Namibia, wo wir ein Brunnenbohrprojekt für Wasser haben", erzählte Kieling. "Da wohnte ich wie die Einheimischen in einer Wellblechhütte. Auf einmal begann mein Hund, in meinen Sachen zu wühlen. Ich sah dann einen Schlangenschwanz unter meinen Sachen verschwinden." Danach habe er "die ganze Bude leergeräumt" und versucht, die Schlange zu fangen. Deswegen habe er sie mit "ein bisschen Insektenspray" zu betäuben versucht. Weil er ein Foto mit dem Tier machen wollte, "habe ich mit einem Stöckchen seitlich die Lefzen hochgezogen, damit man den Giftzahn schön sieht. Naja, und bei der Aktion hat sie mich mit einem Giftzahn in den linken Zeigefinger gebissen."

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"Ich lag da zwischen Leben und Tod"

"Normalerweise ist das Gift tödlich", schildert Kieling im teleschau-Gespräch: "Man lebt ungefähr noch zwei bis vier Stunden. Sie hatte aber nur ein bisschen Gift injiziert. Ich war gelähmt, die Atmung setzte fast komplett aus. Ich lag da zwischen Leben und Tod, und die Frau von meinem Guide machte feuchte Tücher und gelegentlich Mund-zu-Mund-Beatmung, weil ich drohte zu ersticken." Nach ein paar Tagen, so Kieling, sei es ihm besser gegangen. "Aber seitdem habe ich sehr starke Herz-Rhythmus-Störungen."

Es war nicht die erste lebensbedrohliche Erfahrung für den Tierfilmer: "Das war der dritte Giftschlangenbiss in meinem Leben. Ich bin schon einmal von einer hochgiftigen Seeschlange gebissen worden. Da waren wir auf den Komodo-Inseln und filmten diese riesigen Komodowarane."

Ein anderes Mal, so erinnert sich Kieling in dem Interview, "wollte ich meinen Hund retten, der im Berchtesgadener Land mit einer Kreuzotter spielte. Ich wollte nicht, dass er gebissen wird. Dann biss sie mich. Normalerweise legt man sich nach einem Giftschlangenbiss hin, bandagiert ganz eng die Gliedmaßen. Wir mussten damals noch von 1.600 auf 1.800 Meter aufsteigen, um zur nächsten Berghütte zu kommen." Der Hüttenwirt brachte ihn dann "ganz schnell" nach Berchtesgaden ins Krankenhaus. "Da war ich schon so gut wie tot", so Kieling.

Auf die Frage, ob solche Momente ihn an seinem Beruf zweifeln lassen, antwortete er, dass er Tiere "gut einschätzen könne". Weiter erklärte er: "Ich bin der gechillteste Mensch westlich des Rheins. Wenn ich das nicht wäre, dann würden mich die Tiere gar nicht in ihrer Nähe dulden, weil sie sagen würden: 'Der Typ ist ja nicht auszuhalten."

ARTE zeigt die ersten zwei neuen Folgen, in denen Kieling von seiner Wahlheimat in der Eifel aus auf seine persönlichen Highlights zurückblickt, am Donnerstag, 6. April, um 20.15 Uhr. Die dritte Folge kommt am Freitag, 7. April, um 17.05 Uhr. Die ZDF-Wissensreihe "Terra X" zeigt die Jubiläumsfilme von "Kielings wilde Welt" ebenfalls, wenn auch in einer etwas anderen Reihenfolge: Los geht es hier am Karfreitag, 7. April, mit der Folge "Der Bärenmann" (19.15 Uhr). Es folgt "Nahe Verwandte" am Ostersonntag, 9. April, um 19.15 Uhr. Den Abschluss bildet "Graue Riesen" am Ostermontag, 10. April, um 19.15 Uhr.

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